Ein Ventilator (auch Lüfter genannt) ist in allen Luftentfeuchtern und Heizgeräten eingebaut, um eine rasche Luftumwälzung innerhalb des Raumes zu gewährleisten. Die Leistungsfähigkeit des Ventilators zeigt sich in der Umwälzung der Luftmenge, dem sogenannten Luftvolumenstrom. Er wird in Kubikmeter pro Stunden (m³ /h) angegeben. Je größer der Raum, der entfeuchtet oder beheizt werden soll, desto leistungsfähiger muss der Ventilator sein.
Der Ventilator dient in Entfeuchtern dazu eine passende Menge feuchte Raumluft über den Verdampfer zu führen und die getrocknete Luft wieder in den Raum zu befördern. Bei Heizlüftern wird der Ventilator dazu benötigt, die kalte Raumluft über die Heizelemente zu führen und erwärmte Luft wieder in den Raum zu blasen.
Der Ventilator besteht im Wesentlichen aus zwei Bauteilen: Dem Ventilatormotor und dem Ventilatorflügel (auch Lüfterrad genannt).
In der Entfeuchtungstechnik werden vornehmlich drei unterschiedliche Ventilatormotoren verwendet:
- Die weitaus meisten Geräte sind mit einem Wechselstrommotor (AC-Motor, AC = alternating current) ausgestattet. Ein solcher Motor kann in der Regel nur ein- oder ausgeschaltet werden, so dass der Ventilator entweder mit der angegebenen vollen Luftumwälzung oder gar nicht arbeitet. Aufgrund dieses einfachen Aufbaus sind Wechselstrommotoren relativ preiswert. Die Drehzahl von Wechselstrommotoren ist durch die Stromfrequenz begrenzt auf maximal 3.600 U / min. Einige dieser Motoren verfügen über eine mehrstufige Drehzahlregelung, die mit einem Relais oder einem Transformator realisiert wird. Diese Art der Leistungsregelung ist jedoch recht aufwändig und nicht sehr energieeffizient.
- In einigen Geräten ist ein Gleichstrommotor (DC-Motor, DC = direct current) verbaut. Auch dieser Motor wird meist lediglich ein- und ausgeschaltet, die Drehzahl kann aber durch eine elektronische Schaltung auf der Hauptplatine des Gerätes beeinflusst werden. Gegenüber einem Wechselstrommotor hat ein Gleichstrommotor einen um etwa 30 % höheren Wirkungsgrad.
- Vor allem in leistungsstärkeren Geräten werden teilweise bürstenlose Gleichstrommotoren verbaut. Diese Motoren werden mit einer im Motor integrierten EC-Elektronik (EC = electronically commutated = elektronisch kommutiert oder elektronische Stromwendung) angesteuert. Damit kann die Drehzahl stufenlos geregelt und somit der Motorbetriebspunkt über den gesamten Arbeitsbereich optimiert werden. Die Luftumwälzung wird dadurch an den jeweiligen Betriebsmodus oder den Bedarf angepasst. Das steigert die Energieeffizienz insbesondere im Teillastbereich.
In der Entfeuchtungstechnik werden hauptsächlich drei Bauformen der Ventilatorflügel verwendet:
- Bei Axialventilatoren sitzt der Ventilatorflügel senkrecht zur Achse, ähnlich einem Flugzeugpropeller. Bei diesen Ventilatoren wird die Luft parallel zur Achse angesaugt und ausgeblasen. Ein Axialventilator wird vornehmlich eingesetzt, um eine große Luftmenge umzuwälzen.
- Bei Radialventilatoren (auch Zentrifugalgebläse genannt) ist der Ventilatorflügel um die Achse angeordnet, ähnlich einem Wasserrad bei einer Mühle. Hier wird die Luft parallel zur Achse ins innere des Ventilatorflügels angesaugt, um 90° gedreht und senkrecht zur Achse ausgeblasen. Ein Radialventilator eignet sich besonders gut, um einen hohen Luftdruck aufzubauen.
- Ein Tangentialventilator (auch Querstromgebläse genannt) sieht aus wie ein länglicher Radialventilator. Die Luft wird hier an der Außenfläche des Ventilatorflügels quer zur Achse (tangential) aufgenommen und um 90° gedreht in den inneren Hohlraum des Ventilatorflügels geführt. Dort wird der Luftstrom erneut um 90° gedreht und wieder quer zur Achse aus dem Ventilatorflügel herausgeführt. Mit einem Tangentialventilator können große Luftmengen mit geringer Drehzahl über eine breite Fläche abgegeben werden. Dadurch vermindert sich der Schalldruckpegel und subjektiv der "Luftzug".